Ganz schön heiß hier

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Heute hat es hier in Gablenberg schon vormittags deutlich über 30°C und in den Kästen ist es dementsprechend warm. Vor allem am Abend in den Kästen zur Westseite wo die Sonne schön lange draufbrezelt. Wir haben in Kasten 12, der unbewohnt ist, über 35°C gemessen.

Die Vögel können das aber ganz gut verkraften, auch die Jungen. Bis zu 40°C müssen wir uns gar keine Sorgen machen. Der Mauersegler ist da recht anpassungsfähig. Sie verteilen sich im Kasten und suchen Stellen an denen es kühler ist. Außerdem strecken sie ihre Flügel weg vom Körper und öffnen ihre Schnäbel, um ihre Körpertemperatur zu senken. Das können auch schon unsere Jungvögel.

Steigen die Temperaturen im Kasten über 45°C und bleibt das über längere Zeit, dann droht die Gefahr, dass die Jungvögel an Überhitzung sterben. Als letzte Rettung fliehen sie dann instinktiv aus dem Nest und stürzen herunter, weil sie noch nicht fliegen können. Es wurden in besonders heißen Sommern öfters Jungvögel unter den Einfluglöchern gefunden. Diese brauchen dann dringend Hilfe von uns Menschen – sofern sie den Sturz überlebt haben – weil sie vielleicht verletzt sind und ganz sicher am Boden von den Eltern nicht mehr gefüttert werden.

Was tun, wenn man so einen Jungvogel findet?

  1. Nicht sofort zurück ins Nest setzen, wenn Hitze die Ursache war, dort wäre es vielleicht tödlich.
  2. Kühlen, aber nicht unterkühlen, z. B. in den Schatten bringen.
  3. Kontakt mit einem Tierarzt aufnehmen.
    In Stuttgart könnt ihr auch im Tierheim in Botnang anrufen, Tel. (0711) 656774-0
    oder beim Tiernotdienst der Stadt Stuttgart, Tel. (0711) 216-919 00
    In Baden-Württemberg auch beim NABU Vogelschutzzentrum in Mössingen, Tel. (07473) 1022
  4. Nicht füttern oder mit Wasser versorgen ohne Anleitung! Mauersegler sind sehr anspruchsvoll in der Aufzucht.

Wir hoffen, das wir das nicht erleben müssen und haben uns deshalb entschieden, ein paar Maßnahmen zu ergreifen. Um die Hitzeentwicklung auf dem Dachboden des Muse-O etwas im Zaum zu halten, haben wir die Dachluken etwas geöffnet und sorgen damit ein wenig für Durchzug. Bei starkem Regen muss dann halt einer von uns hin eilen.
Außerdem haben wir in Kasten 3 ein paar Löcher in den Deckel gebohrt und hoffen damit auf einen besseren Luftaustausch innerhalb des Nistkastens. Vor allem am späten Abend wenn es draußen abkühlt.
Und wir haben einen Temperatursensor in den Kasten Nummer 12 gelegt, der zusammen mit einer Software Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufzeichnet (siehe Diagramm oben). So können wir sehen, wenn es brenzlig wird.


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